Archiv für den Monat: November 2014

Reflektion KW 48

Image courtesy of "marcolm" / FreeDigitalPhotos.net

Image courtesy of „marcolm“ / FreeDigitalPhotos.net

Die Performance-Verbesserungen haben wir in der vergangenen Woche in sauberen Code umgesetzt und die Aufrufe an den verschiedenen Codestellen angepasst. Dabei zeigte sich wieder einmal, dass Unit Tests hilfreich und sinnvoll sind, da wir durch sie Fehler finden konnten, die ansonsten vermutlich frühestens im Endtest aufgefallen wären.

Bei einem anderen Test stellte sich heraus, dass der Algorithmus mit den Performance-Verbesserungen „richtiger“ rechnete als die vorherige Implementation. Der Fehler hatte zwar keine Auswirkungen, da die Geräte den Wert nicht auswerten sollten, könnte aber bei einem Fehler auf der Geräteseite zu unerwartetem Verhalten führen.

Wie erstellt man am besten Objektkopien?

Image courtesy of "Stuart Miles" / FreeDigitalPhotos.net

Image courtesy of „Stuart Miles“ / FreeDigitalPhotos.net

In einem Projekt benötigen wir nicht veränderliche Objekt-Instanzen, die aber als Kopien in eine zweite Struktur eingefügt werden sollen, wobei an einigen Properties teilweise kleine Änderungen vorgenommen werden müssen.

Die Klasse sieht etwa wie folgt aus:

public class MyClass
{
  public IContainer Container { get; private set; }
  public int ImutableValue1 { get; private set; }
  public string ImutableValue2 { get; private set; }
  public int MutableValue3 { get; private set; }
  public string MutableValue4 { get; private set; }

  public MyClass(IContainer container, int imutableValue1 = 1, string imutableValue2 = "a", int mutableValue3 = 2, string mutableValue4 = "b")
  {
    Container = container;
    ImutableValue1 = imutableValue1;
    ImutableValue2 = imutableValue2;
    MutableValue3 = mutableValue3;
    MutableValue4 = mutableValue4;
    if(container != null)
    {
      container.Register(this);
    }
  }
}

Um in die neue Struktur hinzugefügt zu werden muss der container gesetzt werden. Die anderen Werte können gesetzt werden, ansonsten wird der Default-Wert übernommen.

Für das Erstellen der Kopie gab es am Anfang folgenden Code, der im Client angesiedelt war:

public MyFunction(IContainer source)
{
  // Do some things

  foreach(var myClass in source.MyClassList)
  {
    var newClass = new MyClass(newContainer, myClass.ImutableValue1, myClass.ImutableValue2, myClass.MutableValue3, myClass.MutableValue4);
  }

  // Do some other things
}

Dieser Code beinhaltet folgende Probleme:

  • Der Client hat bzw. benötigt zu viel Wissen über die Klasse.
  • Wenn ein Property ändert oder ein neues hinzukommt müssen alle Stellen, an welchen dieser Kopier-Code vorhanden ist, angepasst werden.
  • Die Gefahr ist gross, dass bei einem neuen Property einige Stellen vergessen werden und dann in der Kopie immer der Default-Wert (und nicht der Instanz-Wert) eingetragen wird. Je nach Tests und Test-Abdeckung kann dies erst sehr spät, sprich erst im regulären Betrieb, auffallen.

Auf der Suche nach einer Lösung haben wir verschiedene Ansätze diskutiert.

Copy Constructor

Der Copy Constructor ist besonders aus der C++-Welt bekannt. Dort ist immer mindestens ein (impliziter) Copy Constructor vorhanden.

Für das oben gezeigte Beispiel würde der Copy Constructor etwa wie folgend aussehen:

public class MyClass
{
  // ...

  public MyClass(MyClass source, IContainer newContainer, int? mutableValue3 = null, string mutableValue4 = null)
  {
    Container = newContainer;
    ImutableValue1 = source.ImutableValue1;
    ImutableValue2 = source.ImutableValue2;
    MutableValue3 = mutableValue3 != null ? mutableValue3 : source.MutableValue3;
    MutableValue4 = mutableValue4 != null ? mutableValue4 : source.MutableValue4;
    if(Container != null)
    {
      Container.Register(this);
    }
  }
}

Der Client-Code würde dann so aussehen:

public MyFunction(IContainer source)
{
  // Do some things

  foreach(var myClass in source.MyClassList)
  {
    var newClass = new MyClass(myClass, newContainer);
  }

  // Do some other things
}

Clone()-Funktion

Im C#-Umfeld ist die Clone-Funktion verbreiteter als der Kopierkonstruktor, besonders durch das Interface IClonable des .NET-Frameworks. Da wir aber keine 1:1-Kopie der Objekt-Instanz erstellen wollen können wir das Interface hier nicht einsetzen.

Die Implementation unserer Clone-Funktion könnte etwa so aussehen:

public class MyClass
{
  // ...

  public MyClass Clone(IContainer newContainer, int? mutableValue3 = null, string mutableValue4 = null)
  {
    var newClass = new MyClass(
                                newContainer,
                                ImutableValue1,
                                ImutableValue2,
                                mutableValue3 != null ? mutableValue3 : MutableValue3,
                                mutableValue4 != null ? mutableValue4 : MutableValue4
                              );
    return newClass;
  }
}

Mit der Clone()-Funktion würde sich dann der Client-Code wie folgt präsentieren:

public MyFunction(IContainer source)
{
  // Do some things

  foreach(var myClass in source.MyClassList)
  {
    var newClass = myClass.Clone(newContainer);
  }

  // Do some other things
}

Factory

Die dritte Variante besteht aus einer Factory, die sich um die Erzeugung der MyClass-Instanzen kümmert. Der Konstruktor der Klasse MyClass sollte dann auf internal gesetzt werden um die Erzeugung über die Factory zu erzwingen.

public class MyClassFactory
{
  public static MyClass CreateMyClass(IContainer container, int imutableValue1 = 1, string imutableValue2 = "a", int mutableValue3 = 2, string mutableValue4 = "b")
  {
    var myClass = new MyClass(container, imutableValue1, imutableValue2, mutableValue3,  mutableValue4);
    return myClass;
  }
 
  public static MyClass CopyMyClass(MyClass source, IContainer newContainer, int? mutableValue3 = null, string mutableValue4 = null)
  {
    var newClass = new MyClass(
                                newContainer,
                                source.ImutableValue1,
                                source.ImutableValue2,
                                mutableValue3 != null ? mutableValue3 : source.MutableValue3,
                                mutableValue4 != null ? mutableValue4 : source.MutableValue4
                              );
    return newClass;
  }
}

public class MyClass
{
  // ...

  internal MyClass(IContainer container, int imutableValue1 = 1, string imutableValue2 = "a", int mutableValue3 = 2, string mutableValue4 = "b")
  {
    // ...
  }
}

Für den Einsatz der Factory wäre folgender Client-Code nötig:

public MyFunction(IContainer source)
{
  // Do some things

  foreach(var myClass in source.MyClassList)
  {
    var newClass = MyClassFactory.CopyMyClass(myClass, newContainer);
  }

  // Do some other things
}

Vergleich

Der Kopierkonstruktor und die Clone-Funktion haben beide den Nachteil, dass der Benutzer der Klasse die Varianten schnell übersehen kann. Dadurch würde trotzdem Code wie im anfänglichen Client-Code-Beispiel geschrieben. Durch das Verschieben der Erzeugungs-Funktionen in eine Factory sind die Varianten der Erzeugung schnell ersichtlich und der Benutzer kann so die passende Variante wählen.

Aus diesem Grund haben wir dann auch die Variante mit der Factory gewählt.

Reflektion KW 47

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In der vergangenen Woche war ich auch direkt beim Performance-Problem eingespannt. Bei der Behebung konnten wir den Speicherverbaruch des Caches, der zur Verbesserung der Performance beigetragen hat, verkleinern ohne die Performance wieder zu verschlechtern. Auch das Management konnte sich entscheiden; es wird einen Zwischen-Release mit einigen zusätzlichen kleinen Features geben.

Wir werden nun die Verbesserungen nun in sauberen Code umsetzen und mitsamt den zusätzlichen neuen Features eines Zwischen-Release erzeugen. Dies wird dann eine intensive Testphase zur Folge haben um den Release plangemäss ausliefern zu können.

Reflektion KW 46

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Auch die vergangene Woche war geprägt vom Performance-Problem. Während die Analyse und die Behebung als Prototyp gut voran kam und gute Resultate lieferte tat sich das Management schwer mit der Entscheidung, ob nun ein schneller Bugfix oder ein Zwischen-Release mit einigen zusätzlichen kleinen Features etwas später gemacht werden soll.

Währenddessen konnte ich einige kleine Tasks, die ‚vor sich hin dümpelten‘, in dieser Woche abschliessen, so dass ich nächste Woche bei der Performance-Optimierung mithelfen kann.

Reflektion KW 45

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Die vergangene Woche war auch durch die „Altlast“ des vorherigen Releases (die Performance-Probleme bei grossen Mengengerüsten, siehe Reflektion KW 44) geprägt. Zwei Team-Mitglieder beschäftigten sich mit der Analyse der Probleme und der Erarbeitung möglicher Lösungen. Da das Management schnelle Antworten verlangte nahmen sie dementsprechend auch nicht am Review und der Retrospektive teil, gaben aber für die Retrospektive ihren Input vorgängig dem Scrum-Master mit.

Das Review wurde auf zwei Teile mit unterschiedlichen Themen aufgeteilt. Die Stakeholder wurden entsprechend eingeladen und, wie in der Retrospektive der Woche 42 beschrieben, über die zu erwartenden Ergebnisse vorab informiert. Dadurch konnten die Diskussionen in der nötigen Tiefe abgehalten werden ohne dass die Hälfte der Stakeholder nicht an dem Thema interessiert gewesen wäre.

Im Rahmen des einen Review kam zum Vorschein, dass nicht nur die Dokumentation angepasst werden sollte sondern auch die daraus folgenden nötigen Anpassungen kommuniziert werden sollten. Es stellt sich hier die Frage, ob es sich dabei um eine Hol- oder eine Bring-Schuld handelt. Aus meiner Sicht sollten, wenn bekannt ist dass das andere Team die Funktionalität zur Zeit implementiert, Änderungen dem anderen Team auch mitgeteilt werden und nicht darauf gehofft werden, dass schon nachgefragt wird.

Reflektion KW 44

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Zum vierten Mal reflektiere ich die vergangene Arbeitswoche.

Diese Woche schwebte eine „Altlast“ des vorherigen Releases wie ein Damoklesschwert über dem Team: Die Performance-Probleme bei grossen Mengengerüsten waren bekannt und wurden auch immer offen kommuniziert. Da nun aber ein Auftrag mit einem grossen Mengengerüst ansteht wurde das Management nervös und dieses Problem muss nun sofort angegangen werden. Zwei bis drei Team-Mitglieder werden sich nun diesem Problem widmen während der Rest am neuen Release weiterarbeitet.

Während des „normalen“ Tagesgeschäftes zeigte sich wieder einmal, dass der Wert einer Dokumentation sinkt, wenn sie nicht aktuell gehalten wird. Besonders wenn es sich um die Definition eines Protokolls handelt, da normalerweise für die Kommunikation zwei Parteien nötig sind. Wenn nun Fehler oder Unklarheiten in der Dokumentation beim Implementieren auftauchen, diese aber nicht korrigiert werden, muss auf der Gegenseite dieselbe Lernkurve nochmals durchlaufen werden.