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Ente statt Krake – Suchmaschinen-Alternativen

DuckDuckGo

DuckDuckGo Logo

Google weiss viel von uns. Wen wir kennen (GMail Kontakte, Google Plus), wann wir wen treffen (Google Calendar), wohin wir reisen (Google Maps), was wir suchen, z.B. weil wir etwas kaufen möchten (Google Search) und welche Seiten wir dabei besuchen (Google Analytics).

Das Problem

Bei der Suche passt Google die Resultate aufgrund unserer bisherigen Suchanfragen und unseres Surfverhaltens an. Google verkauft uns dies damit, dass es uns die für uns relevanten Resultate liefern will. Dies kann Google aber nur machen, indem es möglichst viel über uns weiss, sprich viele Daten über uns sammelt.
Neben der grossen Datensammlung über uns bekommen wir auch Suchresultate aus der Filterblase, dass heisst aufgrund unseres Surfverhaltens werden andere Meinungen in den Suchresultaten nach hinten geschoben. Dies kann z.B. bei Recherchen zu politischen Themen zu einseitiger Information führen.

Die Alternativen

DuckDuckGo.com verspricht eine Alternative zu sein. Die Suchbegriffe werden mit keinem Benutzer und auch keiner IP-Adresse verknüpft. Was gespeichert und was nicht gespeichert wird ist in der Privacy Policy detailliert beschrieben.
eTools.ch verspricht ebenfalls keine Daten zu speichern. Während DuckDuckGo neben anderen Quellen auch eigene Crawler benutzt arbeitet eTools als reine Metasuchmaschine, das heisst sie stellt die Suchanfragen (anonym) an andere Suchmaschinen (unter anderem auch DuckDuckGo) und stellt aus den Resultaten der verschiedenen Suchmaschinen eine eigene Resultatliste zusammen.
Beide Suchmaschinen empfehlen die Suche verschlüsselt zu verwenden, um das Mithören von Dritten zu verhindern oder zumindest zu erschweren. Auch bieten beide Dienste eine Android-App (DuckDuckGo Android App, eTools Android App) an, DuckDuckGo zudem auch Apps für iOS und BlackBerry (Android-App für BlackBerry 10).

Finanzierung

Beide Suchmaschinen blenden, wie Google, in den Suchresultaten Werbung ein um den Dienst zu finanzieren. Während Google aber alle möglichen gesammelten Daten verwendet benutzen DuckDuckGo und eTools nur die eingegebenen Suchbegriffe. Die Werbung wird dabei bei beiden Diensten klar gekennzeichnet.
DuckDuckGo gibt an, dass sie an den Affiliate-Programmen von eBay und Amazon teilnehmen. Das heisst, wenn man über die Suche von DuckDuckGo bei eBay bzw. Amazon das Produkt findet und kauft erhält DuckDuckGo eine kleine Provision.

Suchresultate

Google liefert nach meiner Erfahrung gerade bei Suchen im Bereich der Software-Entwicklung und des Web-Designs die für mich relevanteren Resultate, vermutlich da Google meine Anforderungen auch gut kennt. Um mich aber breit informieren zu können (z.B. politische Themen) vertraue ich eher anderen Suchmaschinen, die mich nicht so gut kennen bzw. zu kennen glauben.

Fazit

Bei der Suche gibt es, wie auch bei anderen Google-Diensten, Alternativen, man muss sie nur kennen und auch benutzen. Bei welchen Themen welche Suchmaschine die besten Resultate liefert muss aber jeder selber für sich herausfinden.

In Zukunft noch mehr „Suchbegriff nicht definiert“ in Piwik?

Google Chrome LogoWie heise in ihrem Newsticker gemeldet hat, wird Chrome 25 standardmäßig mit verschlüsselter Google-Suche arbeiten. Das wird vermutlich zur Folge haben, dass in der Auswertung in Piwik mehrheitlich nur noch „Suchbegriff nicht definiert“ angezeigt wird. Siehe dazu auch meinen Blog-Artikel Zeitgeist 2012 oder Piwik: Suchbegriff nicht definiert bei Redirect 301.

Von der Benutzerseite her gesehen ist dies sicher zu begrüssen, dass nicht jeder zuhört, nach was er gerade sucht. Als Webseiten- / Blog-Betreiber fehlen mir aber Informationen, was der Besucher gesucht hat. Anhand dieser Angaben könnte ich z.B. neuen Inhalt generieren, der die vom Besucher gesuchte Information enthält.

Was aber einen üblen Beigeschmack hinterlässt ist die Vermutung, dass über Google Analytics die Suchbegriffe auch von verschlüsselten Suchabfragen verfügbar sein dürften. Da nützt Google ihre Marktmacht im Suchmaschinenbereich aus, um die Marktanteile im Analytics-Bereich zu sichern.

Wie seht ihr die Situation mit „Suchbegriff nicht definiert“? Begrüsst ihr, dass der Suchbegriff nicht weitergegeben wird oder kämpft ihr mit dem Informationsverlust? Kann jemand bestätigen oder dementieren, dass Google Analytics die Suchbegriffe noch anzeigt?

Piwik in c’t 4/2012

Die aktuelle c’t (Ausgabe 4/2012) beinhaltet den Artikel „Tiefen-Analyse“ zum Thema Web-Analytics. Er behandelt zum einen Google Analytics, stellt aber auch verschiedene komerzielle und freie Alternativen vor, unter anderem auch Piwik. Daneben werden aber auch noch Heatmap-Dienste und -Programme vorgestellt. Dabei handelt es sich um Auswertungen, auf welche Elemente der Webseite die Benutzer am Häufigsten klicken. So können Schwachstellen der Webseite (z.B. schlecht erkennbare Links oder Elemente, die von Benutzern als Links wahrgenommen werden, aber keine Links sind) noch besser erkannt werden.
Der Artikel ist keine umfassende Marktanalyse und auch kein detaillierter Test, gibt aber einen guten Überblick über verschiedene Dienste und spricht auch die Datenschutzproblematik an.

Studien zu Piwik und Google Analytics

Als Benutzer und Unterstützer von Piwik bin ich natürlich auch daran interessiert, wie sich Piwik gegenüber Google Analytics und anderen Webanalyse-Tools behaupten kann.

Ende September hat yourposition ihre Studie „Web Analytics in der Schweiz“ präsentiert. In dieser Studie liegt Piwik in der Schweiz auf Position 5, ganz klar abgehängt von Google Analytics und auch mit relevantem Abstand zu den Plätzen 2 bis 4. Wenn man nur die Webseiten betrachtet, die ein clientseitiges Webanalyse-Tool einsetzen (784 in der Studie) kommt Piwik auf einen Marktanteil von 2.9%.

W3Techs analysiert regelmässig die verwendeten Technologien auf den Webseiten. Sie stellen dabei auch eine Analyse für Top Level Domains (TLD) zur Verfügung. Laut W3Techs Analyse der Webanalyse-Tools für die TLD „.ch“ erreicht Piwik mit einem Marktanteil von 4.3% den zweiten Platz hinter Google Analytics (Stand 5. Oktober 2011). Die weiteren Konkurenten kann Piwik mit knapp einem Prozent oder mehr Vorsprung hinter sich lassen.

Marktanteile der Webanalyse-Tools

Aus dem Vergleich der beiden Studien kann man einige Schlüsse ziehen:

  • Google Analytics ist klarer Marktführer, ob nun mit knapp 73% (laut yourposition) oder mit knapp 88% (nach W3Techs) Maktanteil.
  • Piwik hat einen gewissen Marktanteil erreicht, es hat aber noch Potential nach oben!
  • Je nach Auswahl der Webseiten (Schweizer Webseiten und Webseiten mit TLD .ch müssen nicht dieselben sein) und Anzahl derselben kann das Resultat unterschiedlich ausfallen.
  • Studien und Analysen sollten immer mit einer Portion Skepsis betrachtet werden, getreu dem Sprichwort „Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“.